Josefsfenster
Ein seltenes Thema hat sich der Glasmaler für das dritte
Chorfenster gewählt, nämlich die Vermählung von Josef und Maria. Zu
sehen ist, wie der jüdische Priester die Hände von Josef und Maria (mit
dem herunterfließenden Haar als Jungfrau ausgewiesen) zusammenlegt, wie
es noch heute zur kirchlichen Trauung dazugehört. Nach dem
Evangelium wurde der Engel zu einer Jungfrau gesandt, die "mit einem
Mann namens Josef verlobt" war. Damals kam der Verlobung wohl die
rechtliche Bedeutung einer Eheschließung zu. Aber die christliche
Volksfrömmigkeit hat die Zelebration der Vermählung dazugetan, wie sie
das Glasfenster erzählt. Joachim und Anna sind als Zeugen einbezogen. In
erster Linie soll das Fenster der Verehrung des hl. Josef dienen. Wenn nun
über das Bild die Worte "Gehet zu Josef" (Gen 41,55) gesetzt
sind, beziehen sich diese ursprünglich auf den ägyptischen Josef. Zu ihm
schickt der Pharao-Herrscher die Menschen in der Zeit der Hungersnot, weil
Josef als vertrauter Verwalter dem Volk jede erbetene Hilfe gewährt.
Jetzt aber sind die Worte "Gehet zu Josef" als Aufforderung an
die Christen zu verstehen, dass sie sich mit ihren Anliegen und Bitten an
Josef, den Mann Marias, wenden.
Stifter: Geschenk des
Kirchenmeisters Wilhelm Peters von Katterbach (um 1908)
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