Heiliger Karl Borromäus
Schon in frühen Jahren begann der 1538 geborene, aus begüterten Verhältnissen
im Herzogtum Mailand stammende Karl Borromäus, eine glänzende kirchliche
Karriere. Er stand in der Gunst seines geistlichen Onkels, der unter dem
Namen Pius IV. Papst wurde und den 22jährigen Neffen nach Rom holte,
damit er das Amt des Päpstlichen Geheimsekretärs übernahm. So oblag ihm
der gesamte Schriftverkehr mit dem in Trient bis 1563 tagenden Konzil. Längst
schon mit der Würde eines Kardinals bekleidet, empfing Karl Borromäus
erst 1563 die Priester- und dann auch die Bischofsweihe. Als 27jähriger
übernahm er die volle Leitung des Erzbistums Mailand. In diesem setzte er
mit großem Eifer die Bestimmungen des Tridentinums um, und zwar auf dem
doppelten Weg der Einberufung von Synoden und den vielen
Visitationsreisen. Alle Synodenbeschlüsse der 19 Jahre dauernden bischöflichen
Amtszeit wurden als »Acta ecclesiae Mediolanensis« (1581)
zusammengefasst (siehe Buch und Text im Glasfenster). Erwähnt sei auch
die Sorge des Mailänder Bischofs um gebildete Priester. Dazu gründete er
das Priesterseminar und andere Vorseminare.
In dem Glasfenster
ist wieder das himmlische Jerusalem dargestellt, hier mit dem Lamm,
welches das Buch mit den 7 Siegeln öffnet (Offenbarung 5, 1 und 9). Die
biblischen Hinweise auf die kirchlichen Reformbemühungen nach dem
Tridentinum regen einen Zeitvergleich zu den Jahren nach dem 2.
Vatikanischen Konzil mit der Umsetzung seiner Dekrete in den einzelnen
Landeskirchen an.
Stifter: Karl Wihl
Entwurf: Clara
Penisch
Ausführung: Fa. H.
Derix, Kevelaer (1987)
Größe der Fenster
ca. 70 x 110 cm
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